»Wir hatten nur noch
Erfolgsdruck. Schrecklich.«
Lena G. (32)
Wir wollen schwanger werden! Ist die Entscheidung, Kinder haben zu wollen, erst einmal ausgesprochen, erfüllt sie ein Paar oft mit großer Freude. Umso belastender, wenn es einfach nicht klappen will. Gefühle wie Wut, Ohnmacht oder Scham stellen sich ein. Gerade Männer fühlen sich häufig hilflos in ihrer Sorge und in ihrem Verantwortungsgefühl. Sie wollen tatkräftig handeln, sich für die gemeinsame Zukunft stark machen – sind aber unsicher, wie sie ihre Partnerin kraftvoll stützen können. Durch professionelle Begleitung kann ein Paar wieder seine Rollen in der Partnerschaft finden und sich gegenseitig weiterbringen. Aufklärung, Handlungshilfen und gutes Abwägen aller Möglichkeiten sind dabei der Schlüssel für alle nächsten Schritte.
Heutzutage bekommen viele Frauen ihr erstes Kind, wenn sie älter als 30 sind. Knapp ein Fünftel aller erstgebärender Mütter ist über 36. Sich früh auf eine Familie festlegen? Besser erst, wenn das in die Biografie passt, der finanzielle Rahmen stimmt und die Karriere angeschoben ist. Denn unser Arbeitsmarkt fordert eine extrem hohe Flexibilität, die sich mit Elternschaft alles andere als leicht vereinbaren lässt. Doch die vermeintliche Freiheit, über Verhütungsmittel den Zeitpunkt für Familiengründung anpeilen zu wollen, kippt rasch in ein Terminieren des Traums vom Leben – sich als Paar „vervollständigen“ und weit mehr als Bett, Wohnung, Auto teilen zu wollen: Hat sich der Babywunsch erst einmal im Kopf festgesetzt, lässt er rasch keine Alternative mehr zu. Sein Ausbleiben wird als Blöße empfunden. Ein Paar-Coaching kann diese Auseinandersetzung moderieren, Widersprüche klären und frei vom Druck von außen machen. Dass Kinder dem Leben seinen eigentlichen Sinn geben, ist in unserem Denken früher und tiefer verankert, als der eigene Kinderwunsch erst entsteht – und geht mit einer starken Erwartungshaltung der Gesellschaft einher.
Die Kinderwunsch-Zeit erleben viele Paare als Geduldsprobe und schwere Krise, denn sie tangiert unzählige Bereiche: Partnerschaft, Identität, Lebenslauf, Selbstwertgefühl, soziale Kontakte, Job und Finanzen. Sie ist ein Gefühlskarussell, dem nicht jeder Partner in gleichem Maße gewachsen ist: Während der eine alle Gefühle teilen möchte, verschließt sich der andere oder spielt das Bedürfnis herunter im falschen Glauben, stark für zwei sein zu müssen. Andere wissen nicht, wie sie ihren Babywunsch oder den Weg über eine medizinische Behandlung ansprechen können. 91 % der Frauen während einer Behandlung fühlen sich durch ihren Partner aufgefangen, 78 % der Männer durch ihre Partnerin. Rund ein Drittel dieser Paare gibt an, dass ihre Partnerschaft leidet. Wie überlebt man diese Zeit als Paar? Im Coaching schaffen wir Transparenz und lösen Schuldzuweisungen und die Angst vor gegenseitiger Verletzung. So erkennen beide Partner ihre Grenzen und können den Teufelskreis aus Hoffen, Bangen, Freuen, Enttäuschtsein und erneutem Hoffen durchbrechen.
Weit mehr als die Hälfte der Frauen und Männer in einer ungewollt kinderlosen Partnerschaft vermuten, der Grund dafür läge „irgendwie an beiden“. Dabei beruht diese Annahme nicht auf einer fundierten Untersuchung möglicher Ursachen, sondern auf der Solidarität, die dem anderen keine Schuld aufbürden will. Viele Paare scheuen den aufschlussreichen Gang zum Arzt, obwohl Kinderlosigkeit häufig organische Gründe hat – wie Alter, hormonelle Störungen, Infektionen, beim Mann Verschluss der Samenleiter oder andere Erkrankungen im Hodenbereich, bei der Frau Zysten in den Eierstöcken, Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut oder anderes. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 24 % der Frauen und 7 % der Männer, die bereit sind, ihre Fruchtbarkeit medizinisch untersuchen zu lassen. Wie können sich beide Partner in dieser Zeit gut begleiten? Hier kann ein Paar-Coaching helfen, die Hürden dieser Zitterpartie zu nehmen, um durch eine Diagnose Gewissheit zu erlangen und konkrete Maßnahmen oder Voraussetzungen und Chancen einer Kinderwunsch-Behandlung abklären zu können.
Aus Sex entstehen Kinder – nur bei uns nicht?! Viele Paare haben einen langen Weg hinter sich: von Basaltemperaturkurven und Zyklus-Tracking-Apps zu punktgenauem Geschlechtsverkehr und Spermaproben in Bechern. Der Eisprung wird zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens, Sex zu einer schrägen Sache. Können wir uns da noch stressfrei berühren? Der eine vermisst Sex, will es aber nicht aussprechen. Die Partnerin wünscht sich, berührt zu werden, sonst nichts. Oder kann nicht sagen, dass selbst Berührung unangenehm ist, weil alles steril-technisch geworden ist und Hormone ihren Körper so aufgeschwemmt haben, dass sie sich darin nicht mehr wohlfühlt. Auch das Gefühl, ein „unfruchtbares Paar“ zu sein, hemmt die Lust. Eine Störung der sexuellen Paardynamik, die manchmal auch nach erfolgreicher Schwangerschaft bestehen bleibt, kann eine psychologische Begleitung ins Lot bringen: Sie stößt den offenen Dialog über Konflikte und Bedürfnisse an, so dass Sie die eigene Fruchtbarkeit und Erotik als Paar wieder als spielerischen, weiten Begriff zu verstehen lernen.
Das Glück, einem Kind das Leben schenken zu können, ist groß. Nahezu übermächtig. Wenn der Kinderwunsch auf Eis gelegt wird, bis er ins Leben passt, ist es manchmal fast zu spät: Die Vorstellung, dass er in einer Petrischale wahr werden soll, empfinden Paare erst mal als bedrohlich. Was, wenn es nicht klappt – wenn nichts von uns in jemandem weiterlebt, der uns kennt? Männer wissen häufig nicht, was genau sie tun können, und spüren eine Sperre, ihre Ängste und Erwartungen auszusprechen. 53 % der ungewollt Kinderlosen kennen die Option, psychologische Beratung in Anspruch nehmen zu können, nur 2 % nutzen sie. Die Findung eines Paares, die ein professionelles Kinderwunsch-Coaching begleitet, will eine Antwort auf die Frage: Was macht uns wirklich glücklich? Was kann jeder von uns beitragen? Oft geht man dazu gedanklich an den Beginn der Beziehung zurück, um die eigenen Ressourcen und Widerstandskräfte gegenüber Enttäuschungen zu stärken und vage Ängste, verlassen zu werden, zu überwinden. Damit Sie wieder durchatmen, Vertrauen finden, zufriedener leben können. Und als Paar unbeschadet aus dieser Zeit hervorgehen.
Familienplanung ist untrennbar mit Rollenverteilung, Erwartungen und sozialen Konstrukten verbunden. Die Geburt eines Kindes zwingt oft traditionell-konservative Rollen auf: Die Frau unterbricht ihre Karriere und der Mann übernimmt die Rolle des Alleinversorgers – auch wenn beide Partner beruflich auf gleichwertiger Ebene stehen. Denn Frauen haben erheblich höhere Hürden beim Wiedereinstieg und verschieben oft dann lieber den Kinderwunsch auf später. Mit zunehmendem Alter können sich Frauen sogar durchaus vorstellen, ein Kind ohne festen Partner zu bekommen: Jede dritte Frau über 30 mit Kinderwunsch hat diese Alternative im Kopf, die das konventionelle Vater, Mutter, Kind-Stereotyp durchkreuzt. Ob Single, alleinerziehend, (un)verheiratet, eingetragene Partnerschaft, Patchwork, ob lesbisch, schwul, bi oder transgender – die vielen verschiedenen Lebensmodelle zeigen, was alles Familie ist: Menschen, die sich lieben und eine Gemeinschaft bilden. Kinderwunsch hat viele Formen. Ein Paar-Coaching kann Ihnen in Ihrer individuellen Familienkonstellation zur Seite stehen, um dem Kinderwunsch Raum zu geben und neue Perspektiven zu eröffnen.
»Ohne die Gespräche hätte ich irgendwann die Nerven
verloren und aufgegeben. Heute haben wir ein Kind.«
Lars W. (43)